
Wenn konservative Therapien wie Beckenbodentraining, Pessar oder Blasentraining nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine operative Behandlung sinnvoll sein. Die moderne Beckenbodenchirurgie bietet heute schonende, individuell abgestimmte Verfahren, um die Funktion und Anatomie des Beckenbodens wiederherzustellen und Beschwerden effektiv zu lindern.
Um einen Eingriff bestmöglich durchführen zu können, braucht es einerseits umfangreiche chirurgische Erfahrung und hohe Fallzahlen, andererseits ein eingespieltes, professionelles Operationsteam.
Durch meine langjährige Spezialisierung, zahlreiche Fortbildungen und Zusatzausbildungen (Subspezialisierung) sowie meine Tätigkeit als Universitätsprofessorin und Ausbildende in modernen Operationstechniken zähle ich zu den Expertinnen auf dem Gebiet der Beckenbodenchirurgie.
So kann ich meinen Patientinnen eine individuell angepasste, evidenzbasierte und schonende operative Behandlung anbieten.
Ein ausführliches Gespräch über die geplante Operation, mögliche Risiken und Behandlungsalternativen bildet die Grundlage jeder Operationsplanung. Ebenso lege ich großen Wert auf eine sorgfältige postoperative Nachbetreuung.
Jede Patientin ist unterschiedlich – ebenso die Form der Senkung oder Inkontinenz.
Daher wird das operative Vorgehen stets defekt- und situationsorientiert geplant, also genau auf jene Region abgestimmt, in der der anatomische „Defekt“ vorliegt.
Eine Gebärmutterentfernung ist in den meisten Fällen nicht mehr notwendig, kann aber bei anderen medizinischen Gründen (z. B. Blutungsstörungen, Schmerzen) durchgeführt werden.
Viele Eingriffe können heute über die Scheide und ohne Fremdgewebe erfolgen („native tissue repair“) – der Erhalt der Gebärmutter gilt zusätzlich als großer Vorteil.
Diese Technik ist besonders schonend, verkürzt die Heilungszeit und ermöglicht in vielen Fällen eine schnelle Rückkehr in den Alltag. Seit mehr als 15 Jahren führe ich diese Operationsart mit großem Erfolg durch.
Wenn eine Senkung erneut auftritt oder eine ausgeprägte Scheidensenkung vorliegt, kommen laparoskopische, also minimalinvasive Verfahren zum Einsatz.
Ein bewährtes Beispiel ist die laparoskopische Sakrokolpopexie, bei der die Scheide über kleine Bauchschnitte an einem körpereigenen Halteband befestigt wird.
Diese Methode bietet eine hervorragende Stabilität und sehr gute Langzeitergebnisse.
Auch bei ungewolltem Harnverlust (Belastungsinkontinenz) stehen verschiedene bewährte Operationstechniken zur Verfügung.
Hierbei wird ein dünnes, spannungsfreies Kunststoffband über die Scheide unter die Harnröhre gelegt, um den Verschlussmechanismus zu stabilisieren.
Diese Methode zeigt Erfolgsraten von über 90 % und wird seit vielen Jahren weltweit mit sehr guten Ergebnissen angewendet.
Auch bei überaktiver Blase kommen minimal invasive Methoden zum Einsatz , wobei ein Medikament in die Blasenwand injiziert wird , dadurch entspannt sich der Blasenmuskel und lindert so Drangbeschwerden sowie unkontrollierten Harnverlust.
Gerade durch Schwangerschaften und Geburten wird der Beckenboden oft sehr stark belastet. Neben Senkungszuständen und Harnverlust kann auch eine weite Scheide störend sein und das Sexualleben negativ beeinträchtigen. Mittels minimal-invasiver chirurgischer Adaptierung der Beckenbodenmuskulatur kann der Damm wieder aufgebaut und der Scheideneingang verengt werden. Der Eingriff erfolgt über die Scheide und ist dementsprechend schonend. Die Ergebnisse sind sowohl anatomisch als auch funktionell ausgezeichnet und die Zufriedenheit der betroffenen Patientinnen groß.
Nach dem Eingriff erfolgt eine individuelle Nachbetreuung.
Dazu gehören regelmäßige Kontrollen, eine abgestimmte Schmerztherapie und – falls sinnvoll – eine physiotherapeutische Beckenbodenrehabilitation.
Unser Ziel ist eine langfristige Wiederherstellung von Funktion, Lebensqualität und Wohlbefinden.
Wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen oder nicht geeignet sind und Beschwerden wie Senkung oder Harnverlust die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.
Vor jedem Eingriff erfolgt eine ausführliche Aufklärung und Besprechung. Dabei werden die Befunde, die geplante Operationsmethode, mögliche Risiken und Alternativen gemeinsam besprochen. Je nach Art der Operation sind eine gynäkologische Untersuchung, Ultraschall, Harnanalyse oder weitere internistische Voruntersuchungen erforderlich.
Je nach Eingriff beträgt der stationäre Aufenthalt meist 1–3 Tage. Viele minimalinvasive Eingriffe können auch tagesklinisch erfolgen.
In der Regel ist leichte Tätigkeit nach 1–2 Wochen, körperliche Belastung oder Sport nach etwa 6 Wochen wieder möglich – abhängig von der Operationsart.
Nach vaginalen Eingriffen sollte für etwa 4-6 Wochen auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um eine vollständige Heilung zu ermöglichen. Danach ist eine schmerzfreie Sexualität in der Regel wieder möglich
Die meisten Eingriffe erfolgen über die Scheide oder minimalinvasiv, sodass keine sichtbaren Narben entstehen.
Nur in Ausnahmefällen. In den meisten Fällen kann die Gebärmutter erhalten bleiben.
Gerne beraten wir Sie persönlich zu den verschiedenen operativen Möglichkeiten und finden gemeinsam den besten Weg für Ihre Situation.